Südfrüchte aus Permakultur
Woher kommen die Südfrüchte und warum unterstützen wir das Projekt?
Finca Jelanisol-Montebello:
Auf 60 Hektar wird in Jelanisol biodynamisches Obst angebaut. Früher ging der Großteil der Ernte an einen deutschen Großhandel, wo Masse und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund standen. Nun, in Privatbesitz, setzt der Betrieb auf Permakultur-Prinzipien. Hecken schützen vor Wind, bieten Lebensraum für Tiere und fördern die Biodiversität. Kompost aus Obstresten und Dauerbegrünung stärken den Boden und speichern Wasser.
Ein Großteil der Ernte wird nun über Foodcoops, Solawis und Gemüsekisten direkt vermarktet, ohne Anpassung an Großhandelsnormen. So fallen Preisdruck und Ausschuss weg. Auch „unperfekte“ Früchte werden verwendet . Qualität, Frische und Geschmack rücken in den Fokus.
Obst aus permakultureller Landwirtschaft
Ab sofort bieten wir von Mitte Oktober bis Ende März auch Obstkisten an. Diese enthalten Südfrüchte von der Finca Jelanisol-Montebello aus Südspanien, betrieben von Friedrich Lehmann. Die Demeter-zertifizierte Finca liegt in Andalusien nahe Gibraleon und setzt zunehmend auf Permakultur. Angebaut werden u. a. Orangen, Avocados, Granatäpfel, Kumquats, Kakis, Grapefruits, Litschis und Zitronen.
Was bedeutet es, nach Permakultur anzubauen?
Wenn man an Spanien und Orangen denkt, kommen oft trockene Böden, Erosion und Wasserknappheit in den Sinn – mit viel Bewässerungsaufwand. Doch Friedrich Lehmann zeigt mit seiner Finca Jelanisol-Montebello, dass es auch anders geht. Seit 1985 wird die Finca nach Permakultur-Prinzipien bewirtschaftet – noch nachhaltiger als Demeter. Das Ergebnis: gesunde, grüne Böden durch kontinuierlichen Humusaufbau. Zwischen den Bäumen wird das Gras gemäht und als Mulch liegen gelassen. Dazu kommen Kompost, Mist und organische Materialien wie Holz- und Fruchtreste. Mikroorganismen werden durch Melassenmischungen gefördert, um das Bodenleben zu stärken. Zum Schluss werden Bewässerungsschläuche auf die Mulchschicht gelegt und mit Palmblättern abgedeckt.
Mulchen für nachhaltige Böden!
Mikroorganismen wandeln die Mulchschicht in Humus um. Inzwischen besteht der Boden der Finca zu 10 % aus Humus – extrem viel! Humus speichert Wasser: Pro Hektar und 1 % Humus bis zu 400.000 Liter. Wenn es in Spanien regnet, dann meist heftig. Kein Problem für die Finca – der Boden hält das Wasser, zusätzlich helfen Retentionsbecken.
Die grasige Oberfläche und Kräuter zwischen den Bäumen minimieren Verdunstung und halten das Wasser im Boden. Das reduziert den Bedarf an Tröpfchenbewässerung drastisch – viel weniger als bei herkömmlichen Plantagen. Ein nachhaltiger Kreislauf!
Natürlich hängen manchmal Äste ins Gras, oder Früchte fallen runter und sehen nicht perfekt aus – aber sie schmecken großartig. Permakultur zeigt, wie gut es geht!
Was wird angebaut?
Orangen
„Navelina“: mit dem typischen Nabel, perfekt zum Entsaften und zum direkten Verzehr.
„Chislett“: groß mit dünner Haut, sehr saftig, wenig Säure
„Lane Late“: mittelgroß, süß, gut zum Entsaften geeignet
„Powell“: groß und süß, gut als Tafelobst
„Salustiana“: mittelgroß und saftig, angenehm süß-säuerlich
Erntezeit: November bis März
Der beste Ort zur Aufbewahrung ist eine kühle und trockene Umgebung, so bleiben sie 2-3 Wochen lang frisch.
Kumquats
Erntezeit: Dezember bis Ende Januar
Die angebaute Sorte heißt „Fortunella margarita“.
Sie hat die typische ovale Form, wenig Fruchtfleisch, ist süß-säuerlich im Geschmack und enthält Kerne. Aus Kumquats kann man extrem leckere Marmelade machen, Fermente mit Honig, Einlegen als Rumtopf und vieles mehr. Gegessen wird die Kumquat im Ganzen mit Schale.
Kakis
Es werden drei Sorten angebaut. „Hanna Fuyu“ ist von Oktober bis November erntereif. Sie ist eiförmig-achatförmig, die Schalen- und Fruchtfleischfarbe ist hellorange, der Geschmack ist süß und nicht adstringierend. „Hanna Fuyu“ ist somit eine der wenigen Kakisorten, die nicht mit einem Reifegas behandelt werden muss.
„Rojo Brillante“ und „Triumph“ sind Zuchtformen der Kaki. „Rojo Brillante“ ist oval und gelblich. „Triumph“ ist flach, eher klein und hat eine dünne Schale. Beide werden vor dem Versand mit einem Reifegas wie Ethylen behandelt um den astringierenden Geschamack zu entfernen. Der beste Ort zur Aufbewahrung ist eine kühle und trockene Umgebung, so bleiben sie länger frisch.
Avocados
Erntezeit: November bis März
Zuerst werden „Bacon“, dann „Gwen“ und „Hass“ geerntet – dazu einige wilde Bäume.
„Gwen“ ist klein, rundlich, hat raue, dicke Haut, die dunkelgrün reift, und cremiges Fruchtfleisch mit nussigem Geschmack. „Bacon“ ist größer, glattschalig und bleibt grün – der Favorit, aber schwerer vermarktbar, weil sie von „Hass“ abweicht. Wilde Avocados haben dünne Schalen und intensiven Geschmack.
Die Bäume sind keine Fabrik: Jede Frucht ist ein Unikat.
Granatäpfel
Erntezeit: Mitte September bis Ende Dezember
Die angebauten Sorten heißen „Wonderful“ und „Mollar“.
„Wonderful“ hat einen süßen Geschmack mit einer Note von Säure, runde Form, mittelgroß, sehr intensive rote Farbe, sowohl innen als auch außen.
Die Sorte „Mollar“ hat eine eher blasse Schale, hat deshalb im Großhandel Probleme angenommen zu werden. Was schade ist, denn ihr Geschmack ist ausgezeichnet und die Kerne sind weich und stören nicht beim Essen.
Grapefruits
Die angebaute Sorte heißt „Star Ruby“ und wird Mitte November bis Ende Januargeerntet.
„Star Ruby“ hat eine leicht abgeflachte Kugelform, eine dicke gelbliche Schale, rubinrotes Fruchtfleisch voller Saft, ist leicht bitter im Geschmack und normalerweise kernlos.
Unterstütze nachhaltige Landwirtschaft
Was Du mit Deinem Kauf unterstützt:
+ Direktvermarktung mit kurzen, transparenten Wegen
+ Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
+ Aktiver Humusaufbau (Böden mit >10% Humusanteil)
+ Weniger Bewässerung durch bessere Wasserspeicherung
+ Faire Preise und Löhne für die Arbeiter
+ Anbau nach Demeter- und Permakultur-Richtlinien
+ Verwertung von unperfekten Früchten