ÖPNV für die Möhre
Produkte wollen von A nach B kommen und das am besten nachhaltig und effizient. Der öffentliche Personennahverkehr macht‘s vor: Ein Verkehrsmittel, verschiedene Nutzer und Vernetzung von Orten.
Für ein vernetztes und nachhaltiges Mobilitätsangebot in ländlichen Räumen können wir auf einen gut ausgebauten ÖPNV zurückgreifen, aber was für fast alle Menschen schon gut funktioniert, sollte auch Teil einer Lösung für Regionalprodukte werden können. Denn nicht nur Personen sondern auch Produkte wollen schlicht von A nach B kommen und dass am besten nachhaltig und ressourcenschonend. Wie lassen sich diese Themen also zusammen denken?
Das Projekt „Ein ÖPNV für die Möhre“ soll auf die Analogie zum „echten“ ÖPNV hinweisen, Teil des gleichen Problem zu sein und andererseits eine Lösungsperspektive aufzuzeigen.
Das Logistik-Problem
In ländlichen Räumen kann eine niedrige Auslastung der Logistik und die weiten Wege zu einer Herausforderung für die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes werden. Viele Regionalvermarkter:innen scheitern genau an diesem Problem.
Das Projekt „Ein ÖPNV für die Möhre“ widmet sich deshalb vorbereitenden Maßnahmen für innovative Logistikansätze beim Absatz regionaler Lebensmittel. Dabei ist nicht das Vorhandensein von Angeboten regionaler Lebensmittel das Problem, sondern die sehr individuelle Logistiklösung der vielen Vermarkter:innen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass sich u.a. die Entfernungen, Mengen, Lieferfristen unterscheiden und der Transport von Lebensmitteln spezielle Anforderungen an Hygiene und Kühlung stellt.
Das Matched!
Digitalisierung zum Finden und Fördern von Transportkooperationen für Regionalprodukte
Im Projekt: „ÖPNV für die Möhre“ vernetzen wir Produzenten, Einzelhändler, weiterverarbeitende Betriebe und Gastronomen über eine Online-Plattform, die Lieferbeziehungen und Warenströme visualisiert- so werden die individuellen Transportbedürfnisse der einzelnen, regionalen Akteur:innen sichtbar.
Durch die Digitalisierung soll eine einfache und effiziente Zusammenarbeit zwischen Produzent:innen, Händler:innen, Gastronom:innen und anderen Akteur:innen in der Lebensmittelbranche aufgebaut werden. Es entsteht eine interaktive Landkarte, die direkte Absprachen zu einer logistischen Kooperation möglich macht. Neue Geschäftsbeziehungen werden aufgebaut und bestehende Kooperationen gestärkt, was zu einer verbesserten Wertschöpfung und einer höheren Wettbewerbsfähigkeit für alle Beteiligten führen kann. Die Untersuchung der visualisierten Lieferketten sollen die Bündelung von Transporten und Erstellung von zentralen Güterumschlagsplätzen mit vorhandener Kühlkapazität vorbereiten (Hubs).
Als Projektpartner:in für die Visualisierung und Analyse der Lieferbeziehungen regionaler Akteure arbeiten wir mit dem Team der Regiothek zusammen und nutzen ihre Plattformtechnologie.
Regionale Logistiker:innen und ÖPNV-Unternehmen könnten sich dort als potenzielle Transportpartner:innen präsentieren und Angebote für den Transport von regionalen Produkten machen.
Zusätzlich streben wir eine Anbindung an das Cargosurfer System an. Der Cargosurfer ist eine Plattform, die Logistiker:innen die Möglichkeit bietet freie Ladeflächen zur Verfügung zu stellen und diese an ihre individuelle Plattformlösung anzubinden.
Mach mit und sei dabei!
Trag dein Unternehmen auf der Seite der Regiothek ein und gib deine Lieferbeziehungen an, so können wir sehen wo es sich lohnt einen öffentlich organisierten Transport für Regionalprodukte zu initialisieren.
Die Vorteile für dein Unternehmen:
Routenoptimierung:
Durch die Nutzung von digitalen Tools zur Routenoptimierung können Regionale Logistiker:innen und ÖPNV-Unternehmen effizientere Transportwege für den Transport von Regionalprodukten planen. So können Leerfahrten vermieden und die Auslastung der Fahrzeuge maximiert werden.
Kooperationen:
Neue Geschäftsbeziehungen können aufgebaut und bestehende Kooperationen gestärkt werden, das führt zu einer verbesserten Wertschöpfung und höherer Wettbewerbsfähigkeit für alle Beteiligten.
Kosten sparen:
Durch Transportkooperationen werden die Kosten für den Einzelnen geringer.
Tracking und Transparenz:
Mit Hilfe von digitalen Tracking-Systemen können Landwirt:innen und Produzent:innen den Transport ihrer Produkte in Echtzeit verfolgen und überwachen. Dies schafft Vertrauen und Transparenz in der Lieferkette und ermöglicht es, Engpässe oder Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Datenanalyse für Bedarfsprognosen:
Durch die Analyse von Daten aus dem ÖPNV und anderen Quellen können Bedarfsprognosen für den Transport von Regionalprodukten erstellt werden. Auf dieser Grundlage können gezielte Maßnahmen zur Förderung von Transportkooperationen entwickelt werden.
Marketing und Kommunikation: Digitale Kanäle wie Social Media oder Online-Marktplätze können genutzt werden, um die Vorteile von Transportkooperationen im ÖPNV für regionale Produkte zu kommunizieren und das Bewusstsein dafür in der Bevölkerung zu stärken.
Insgesamt bieten digitale Lösungen viele Möglichkeiten, um den Transport von Regionalprodukten im öffentlichen Nahverkehr effizienter, nachhaltiger und transparenter zu gestalten. Durch die Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen, Produzent:innen, ÖPNV-Unternehmen und anderen Akteuren können innovative Lösungen entwickelt werden.
Nachhaltigkeit:
Wenn wir Lieferfahrzeuge voll auslasten, sparen wir nicht nur Kosten, sondern auch Treibstoff, was dem Klima zugute kommt.
Das Projekt „ÖPNV für die Möhre“ wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) gefördert.
Mit dem BULEplus unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Projekte, die Vorbildcharakter haben und Impulse für ländliche Regionen in ganz Deutschland geben.