Vor rund zwei Jahren haben wir unseren Acker in Gessin zu einem Agroforstsystem umgestaltet – und gleichzeitig mit der Ökoumstellung begonnen. Seitdem hat sich unglaublich viel getan! 🌱
🐦 Ein Paradies für Tiere
Unser Agroforst hat sich zu einem echten Hotspot für Artenvielfalt entwickelt. Viele Tiere fühlen sich bei uns richtig wohl – darunter Silberreiher, Feldlerchen, Braunkehlchen, Sumpfohreulen, Kraniche, Turmfalken, Rohrweihen, Füchse, Rehe, Schwalbenschwänze und sogar zehn verschiedene Fledermausarten.
Und natürlich: unsere Hühner!
Was uns besonders begeistert: Schon kurz nachdem wir auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet haben, hat sich die Pflanzenvielfalt explosionsartig vermehrt. Mehr Pflanzen bedeuten mehr Deckung und Nahrung – vor allem für Mäuse. Und die haben sich das nicht zweimal sagen lassen. 😉
🐭 Der Acker – ein Mäuseparadies
Inzwischen sieht der Boden stellenweise aus wie ein Schweizer Käse – ein Zeichen dafür, dass sich die Mäuse richtig wohlfühlen. Und das hat erstaunlich viele positive Seiten:
Bodenlockerung & Durchlüftung
Die Gänge der Mäuse wirken wie kleine Drainagen. Sie belüften den Boden, verbessern den Wasser- und Sauerstoffaustausch und fördern das Wurzelwachstum sowie die Aktivität von Regenwürmern und Mikroorganismen.
Bessere Wasserversickerung
Bei Regen kann das Wasser schneller versickern – das verringert Erosion, vor allem auf schweren Böden wie Lehm oder Ton.
Humusaufbau
Mäuse tragen Pflanzenreste und Samen in tiefere Bodenschichten. Das fördert langfristig den Humusaufbau – ähnlich wie bei Regenwürmern.
Natürlich gilt: Ein paar Mäuse sind ökologisch wertvoll, zu viele können aber agrarisch problematisch werden, wenn sie Wurzeln anfressen oder die Struktur des Ackers schwächen.
🦅 Hilfe von oben
Doch die Natur hat sofort reagiert: Mit den Mäusen kamen die Greifvögel.
Damit sich die Turmfalken, Weihen und Co. beim Jagen nicht auf die jungen Bäumchen setzen (und sie abbrechen), haben wir 38 Sitzwarten aufgestellt.
Unsere FÖJlerin Nele hat das Ganze noch schöner gemacht: Sie hat 20 Nistkästen für Singvögel gebaut und an den Sitzwarten angebracht. 🪶
Wer dort wohl als Erstes einzieht? Wir sind schon gespannt!
Den Bau der Nistkästen hat Nele liebevoll dokumentiert – und unterstützt wurde das Projekt von der AKB-Stiftung, die uns dieses kleine, aber feine Artenschutzprojekt ermöglicht hat. Vielen Dank dafür! 💚
🌾 Fazit
Was auf unserem Agroforst-Acker passiert, zeigt einmal mehr, wie schnell sich Natur erholt, wenn man ihr Raum gibt.
Ein funktionierendes Ökosystem reguliert sich selbst – mit all seinen kleinen und großen Bewohnern.
Wir bleiben dran, beobachten, lernen und freuen uns über jedes neue Leben, das bei uns einzieht.
Mal sehen, wer als Nächstes kommt … 🦋








